Rio De Janeiro

Wednesday, December 09, 2009 Anya 0 Comments

Nach relativ kurzfristigem Packen und einem langen Flug nach Rio de Janeiro sind wir letzten Freitag gesund und relativ munter in Rio De Janeiro angekommen. Der Flug von Houston nach Rio De Janeiro alleine war 10 Stunden, so dass wir schon lange unterwegs waren. Da wir nur einen Tag in Rio vor dem Start unserer Kreuzfahrt hatten, haben wir uns natuerlich fest vorgenommen, nach der Ankunft mittags direkt die Stadt zu erkunden. Wir haben also dem Jetlag getrotzt und versucht ueber unser Hotel noch eine Tour oder aehnliches zu bekommen, da es zu stressig erschien, alleine etwas auf die Beine zu stellen, wo nur noch ein halber Tag zur Verfuegung stand. Die Einreise am Flughafen war mit langen Schlangen und jede Menge Anstellen verbunden. Die meisten Brasilianer sprechen kein Englisch und das gilt leider auch fuer die ganz junge Generation. Irgendwie habe ich es dann aber doch noch geschafft dem Taxi-Fahrer zu erklaeren wo wir hin moechten. (Er sprach leider auch ueberhaupt kein Spanisch, und das obwohl alle Nachbarlaender nur Spanisch sprechen, aber nun gut.) Die Fahrt vom Flughafen zu unserem Hotel in El Centro war relativ lang und der fuer den Verkehr in Rio braucht man Nerven aus Stahl. Ich hatte auf der Karte bereits gesehen, dass rund um den Flughafen auch die sogenannten Favelas (Slums) sind. Es gibt davon alleine in Rio 800!! Selbst wenn man es schon mal im Fernsehen oder Filmen wie City of God gesehen hat, ist es nicht zu beschreiben, wenn man es selbst mit den eigenen Augen sieht. Durch meine Reisen durch Mexiko habe ich bereits viel Armut gesehen, aber das hat sicherlich auch die Ansicht aus Mexiko City aus der Luft an Elend uebertroffen. Die Elendsviertel in Rio sind vergleichbar mit dem Lebensstandard in Sri Lanka. Die wild erbauten Slums sind komplett heruntergekommen und haben so gut wie keine Daecher. Es sieht aus wie ein armes Viertel nach einem Bombenangriff oder aehnlichem, das ist wirklich die einzige Art die Armut zu beschreiben - zerstoert sieht es aus. Die Gegend um den Flughafen herum ist nicht besonders gut, aber das ist ja auch in anderen Staedten oft nicht anders. Unser Hotel in El Centro war sehr gut und die Mitarbeiter dort sprechen auch englisch. Wir haben dann nachmittags ueber das Hotel eine privat Tour vom Hotel angeboten bestellt, da die Christ The Redeemer Statue und der Sugar Loaf Mountain ziemlich weit von El Centro entfernt sind. Waehrend wir auf unseren Fahrer gewartet haben, fing es an zu regnen. Ja richtig gehoert, in Rio de Janeiro im Hochsommer - es war sowas von schwuel, das sind wir als Kalifornier ja gar nicht gewoehnt. Rio ist sehr tropisch, es gibt jede Menge Palmen, genauso wie bei uns in San Diego, aber es ist insgesamt viel gruener, was natuerlich auf regelmaessigen Regen hinweist. Leider war der einzige halbe Tag in Rio den wir hatten nun verregnet und es hat wirklich gegossen. Unser Fahrer Marcel war ein netter, junger Mann in einem neuen Chevy (Opel), der auf meine Frage "How are you" freudig "Marcel"antwortete. So war also schnell klar, mit englisch kommen wir nicht so weit, aber gluecklicherweise sprach Marcel ganz gut spanisch, so dass wir uns einigermassen verstaendigen konnten. Er hat uns also im stroemenden Regen durch Santa Teresa, ein wirklich schoenes Viertel von Rio gefahren in Richtung Christ The Redeemer. Die Statue ist ja auf einem Berg gelegen, so dass man normalerweise einen sicher traumhaften Ausblick ueber Rio von dort hat. Uns war natuerlich waehrend der Fahrt schon klar, dass wir uns das mit dem Regen abschminken konnten, trotzdem haben wir uns auf die Besichtigung der Statue und einige Fotos dort gefreut. Am Ticket-Stand fuer die Besichtigung hat uns dann so ein Typ solche uebergrossen Plastiktueten fuer 5 Real angedreht, die man als Einmal-Regenkittel benutzen kann. Ich hab natuerlich zugegriffen, wir waren naemlich nicht regenmaessig angezogen. G. wollte zuerst nicht, der Typ hat dann etwas rumgelacht und seine Witze gerissen, und ich konnte G. dann ueberzeugen, dass auch er eine Regen-"Muelltuete" braucht. Wir sind dann mit einem Shuttle zur Statue hochgefahren worden und nach einem Treppensteigen standen wir dann vor...........Nebel.



Soviel Nebel, dass man von Christ The Redeemer nur die Form erkennen konnte. Unglaublich, fast zum Lachen, aber auch nur fast, wenn man bedenkt, dass wir fuer die bloede privat Tour im Regen viel Geld bezahlt haben und nun in Muelltueten vor der Form von Christ The Redeemer standen.
Nur fuer euch hab ich natuerlich auch ein Bild gemacht, damit ihr uns euer Mitleid bekunden koennt. Und vielleicht auch einen Blick auf Christ The Redeemer im Nebel werfen koennt. ;)
Auf dem Rueckweg zum Aufzug (ja, es gibt an der Statue sogar einen Aufzug!) sind mir dann uebergrosse Riesen-Motten auf dem Boden im stroemenden Regen aufgefallen. Die Motte war so gross wie eine Hand, wenn nicht noch was groesser und davon alleine habe ich zwei gesehen. Komisch, dass die da so im Regen rumliegen (lebend, versteht sich), ist halt doch alles ziemlich tropisch. Marcel hat uns dann weiter zum Sugar Loaf Mountain gefahren. Dort kann man mit einem Cable Car auf den Berg fahren, um von dort die Aussicht zu geniessen. Die Cable Cars sind mir ja sowieso nicht geheuer, aber nun noch in einem stuermenden Regenwetter und mit suedamerikanischer Qualitaet? Marcel hat uns davon abgeraten und wir waren auch nicht mehr sehr enthusiastisch, nachdem wir an der Statue schon nichts mehr sehen konnten. Er hat uns dann an den Straenden Copacabana und Ipanema Beach vorbeigefahren. Die Straende sind sehr weit mit viel Platz zum liegen usw. Viele Touristen kommen sicher wegen der Straende nach Rio. G. und mich beeindrucken die Straende alleine nicht so wirklich, haben wir ja schliesslich wunderschoene Straende zuhause. Samstag morgen ging es dann zum Hafen, um unsere Kreuzfahrt zu starten. Das Check-in war mit langem Warten, Anstellen und dem Ausfuellen von vielen Papieren verbunden. Immer wenn wir gedacht haben, jetzt sind wir durch, hat man uns in eine neue Wartehalle gefuehrt. In der letzten Wartehalle haben wir dann bestimmt 2 Stunden rumgesessen. Die Meute wurde langsam unruhig, die paar Kekse die uns bereitgestellt wurden waren schnell abgegrast und die Cruise-Gesellschaft musste sich den vielen Beschwerden stellen. Wenn das Schiff doch nun da ist, warum koennen wir dann nicht boarden? Dann hiess es, es sind noch 200 Passagiere von der Fahrt aus Chile auf dem Schiff und man wartet auf die brasilianischen Behoerden. Die haben dann anscheinend Schmiergeld fuer die "schnelle Anreise" gewuenscht, dass von der Cruise Gesellschaft nicht bezahlt worden ist, und so sassen wir nun da und haben auf suedamerikanische Mitarbeiter der Einreisebehoerde gewartet, die nicht bestochen worden sind. Irgendwann war es aber dann endlich soweit und alle waren ziemlich sauer. So hat sich den Beginn des Urlaubs wohl keiner vorgestellt. Nach einem Glas Sekt auf's "Schiff" war's dann aber wieder in Ordnung und wir haben erstmal das ganze Schiff begutachtet. Es gibt 10 Stockwerke, 550 Mitarbeiter und ca. 2000 Gaeste an Board. Unsere Kabine ist wirklich schoen und auch wenn sie nicht gross ist, so ist sie auch nicht zu klein. Es gibt ein Spa, ein Kasino, mehrere Restaurants, eine Buecherei, Geschaefte, verschiedene Bars, Pools, Whirlpools, Sportanlagen (Tennisplatz und Basketballplatz) und vieles mehr. Die ersten zwei Tage waren alle ziemlich verwirrt und der ein oder andere sucht auch jetzt noch sein Zimmer hin und wieder. Die Abfahrt von Rio haben wir uns vom Deck aus angesehen. Ich nehme mal an das der Wellengang auch aufgrund des schlechten Wetters in Rio ziemlich hoch war, es war Wahnsinn. Wenn man die Wellenbewegung nicht gewoehnt ist, dann hat man an einem staerkeren Wellengang zuerstmal ganz schoen zu knabbern. Die erste Nacht war ich nicht sicher, ob ich ueberhaupt einschlafen kann, so ging es vor und zurueck. Greg war am zweiten Tag auf See ziemlich see-krank und hat den halben Tag im Bett verbracht. Mir ging es zwar die ersten zwei Tage nicht super gut, aber es war auch kein Problem. Mittlerweile sind wir so an den Wellengang gewoehnt, dass wir in der Stadt immernoch meinen, wir waeren auf See. :)

Wenn tagsueber die Kabine fuer uns gereinigt wird, machen die Mitarbeiter immer nette Figuren fuer uns aus unseren Handtuechern. Erster Tag: Ein Hund!

Ach, es ist herrlich - haette ich mir nicht so hoellisch die Arme und Beine verbrannt in meinem "paar Minuten" die ich oben am Deck gelegen habe. Die Hitze und Bestrahlung hab ich aufgrund des angenehmen Seewindes unterschaetzt und meine Dummheit hat mich bisher 2x13 Dollar fuer 2 kleine Flaschen Aloe Vera Gel und ca. 15 Dollar fuer einen neuen Schal gekostet. Dazu aber spaeter mehr.

We are having a great ol' time and enjoying ourselves. Anybody been to Rio yet?

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