Palm Springs, Vegas

Wednesday, May 11, 2005 Anya 0 Comments

Es gibt einiges nachzuholen. Genauer gesagt verlassen wir gerade Vegas und ich bin noch nicht dazu gekommen etwas zu schreiben. Ich sitze hier auf dem Beifahrersitz, wir sind auf dem Highway unterwegs und ich habe endlich einen Moment Zeit meine Eindruecke und Gefuehle ueber die sagenumwogene Stadt Vegas zu verkuenden.

Mir dgehts gut, sehr gut sogar. Ich weiss nicht, ob ich schon mal so gluecklich auf dem Beifahrersitz gesessen habe. Die Erfahrungen die ich hier mache sind unbeschreiblich schoen und aufregend. Ich versuche das Geschehene als Rueckblick festzuhalten:

Wir sind morgens schon frueh gestartet und haben direct an der Tankstelle in San Diego schon die ersten Rubbellose gekauft. Ich hab dann gluecklich auf der Fahrt die Lose gerubbelt und wir haben auch wieder gewonnen. So dass wir dann an der letzen Tankstelle in Californien vor Nevada diese nochmal eingetauscht haben und neue Rubbellose dafuer gekauft haben. Das war sozusagen die Einstimmung fuer Vegas. Leider war die Glueckstraehne irgendwann vorbei, Nach kurzer Zeit auf der Autobahn entpuppt sich die Natur als unbeschreiblich schoen. Gruene wunderschoene Berge mit viel Gestein. Wir fahren durch die Berge und den National-Park Richtung Palm Springs, dort wo die Reichen und Schoenen verweilen. Rundherum Berge, die Fahrt durch die Berge rauf und runter war wunderschoen und ich hatte viel Zeit mir alles anzugucken waehrend wir hoch gefahren sind. Greg ist gefahren und hatte viel Spass daran, weil die Strassen sehr kurvig waren und eher richtig schoen fahren konnte. Er faehrt auch gerne schnell aber sehr sicher, ein guter Autofahrer und das heisst schon was, wenn ich, als schlechter Beifahrer, das sage.

Es ist so schwierig die schoene Aussicht mit den Augen einzufangen und festzuhalten. Ich wuenschte ich koennte das fuer immer im Herzen bewahren, sicher geht das auch teilweise aber viel verliert man auch wieder. Die Berge warden brauner, die Landschaft trockener. Man kann in die Weite gucken, es ist wunderschoen. So still, so friedlich ist die Wueste hier. Weit und breit niemand. Ich stelle mir vor, wie ein Vogel ueber die Weiten zu schweben, und alles von oben zu betrachten, ich moechte die Berge anfassen, wenn ich koennte. Eines Tage wenn ich diese Welt verlasse, wuensche ich mir, dass meine Gedanken noch einmal ueber die wunderschoenen Landschaften schweben, die ich in meinem Leben bisher schon gesehen habe, durch die Wueste von Nevada, durch die Wolken ueber San Diego. Durch die Alpen von Austria, durch den Dschungel von Mexico, ueber die aztekischen Pyramiden und den Vatikan. Vorbei am Eiffelturm und einmal ueber Las Vegas, bis ich schliesslich in Gedanken in den Pazifischen Ozean von San Diego eintauche, tief in die hellblaue nach Salz duftende Meeresfluessigkeit.

Wenn es windig ist, schweben Sandwolken ueber der Wueste und es bilden sich ueberall kleine Hurricans. Es ist schon erstaunlich dass man 1 bis 2 Stunden von San Diego Ski fahren kann. An der Sp;itze der Rocky Mountain Auslaeufer liegt noch Schnee, wenn auch nicht mehr viel, aber in der Winterzeit kann mir hier innnerhalb von nur 1ner Stunde vom Surfen zum Snowboarden fahren. Beeindruckend.

In einer Kurve auf dem Weg zur Spitze eine Art Aussichtspunkt. Wir halten an und machen Fotos, die Aussicht ist ueberwaeltigend schoen. Vermittelt ein grosses Freiheitsgefuehl und ein Gefuehl von unbeschreiblichem Glueck und Unabhaengigkeit. Oh, das Leben ist wunderschoen. Ich bin sehr dankbar, fuer die wunderbare Zeit die ich erlebe, ohne Probleme, frei wie ein Vogel, und ich bin umso dankbarer dass ich mit offenen Augen und offenem Herzen lebe. Mir wurden die Augen fuer die Schoenheit der Welt und des Lebens geoeffnet. Danke, Gott fuer alles und danke Mum und Dad fuer das oeffnen meiner Augen und die wunderbaren Moeglichkeiten die ihr mir gegeben habt.

Wir wechseln die Plaetze und ich kann den Berg runterfahren, was durchaus mehr von Bremsen gepraegt ist. Ich habe weniger Zeit fuer die Natur, geniesse aber die Fahrt sehr. Greg ist muede, wir sind schon lange unterwegs. Wir kommen schon bald in Palm Springs an. Eine sehr schoene Stadt, nur die Reichen wohnen hier, das kann man sehen, wir fahren an Bel-Air vorbei. Die Stadt hat besonders viele Palmen, wie sollte es auch anders sein. Ich liebe die Palmen, so sehr wie ich Kakteen liebe. Wir fahren gerade auf dem Highway 15 und mir ist nur durch den Kopf gegangen, dass ich mir genau das immer gewuenscht habe, auf dem Highway durch die Weiten in Amerika mit dem Auto zu fahren. Der Highway fuerht von Salt Lake City durch Utah, die Rocky Mountains nach San Diego bis nach Mexico. Dies ist der einzige Highway rund um Vegas. Wenn die Strassen blockiert sind, gibt es hier keine Moeglichkeit die Autobahn zu wechseln, rundherum nur Wueste. Auf der Fahrt erzaehlt mir Greg ueber Salt Lake City, eine Stadt die ca. 500 Meilen von Vegas entfernt ist. Es ist nicht erlaubt dort Alkohol zu trinken man kann auch in der ganzen Stadt keinen kaufen. Da dort ueberwiegend Mormonen leben, ist alles wohl sehr merkwuerdig. Die koennen auch mehrere Ehe Maenner und Frauen haben. Wie auch immer, zurueck zu Palm Springs. Zeit fuer uns auszuruhen und wir finden ein kleines mexikanisches Restaurant mit wunderschoener Merengue Musik und sitzen schoen draussen. Das erste Mal wird authentisches mexikanisches Essen serviert und es ist hervorragend gut. Der mexikanische Kellner aus Puebla sehr interessiert an Deutschland und an unserem Wetter. Er war wie so viele andere noch nie in Europa. Fast jeder hat etwas ueber Deurschland zu erzaehlen oder deutsche Verwandte oder irgendsoetwas. Zwischendurch immer Zwischenstops bei Mc Donalds, da auch in den Staaten Mc Donalds fuer die Reinheit der Toiletten bekannt ist. In Palm Springs nur Rentner bei Mc Donalds, wir waren bei weitem die juengsten und jeder hat komisch geguckt. Um Palm Springs herum Neubausiedlungen in denen nur Rentner wohnen um ihren Lebensabend zu geniessen, sehr schoen wirklich. Natuerlich braucht man dafuer das notwendige Kleingeld, die Siedlungen sehen schoen aus und liegen weit ab von allem. Die Rentner sind sozusagen unter sich.

Es geht weiter nach Las Vegas durch ewige Steppen. Und irgendwann wie aus dem Nichts erscheint Vegas am Himmel in alle Richtungen umgeben von der wunderschoenen Wueste von Nevada. Die Klapperschlangen die wir im Zoo von San Diego gesehen haben leben sicherlich ueberall rund um Las Vegas. Schon auf dem Weg zur Stadt ueberall Casinos, man kann also schon das ganze Geld verlieren, bevor man ueberhaupt in der Stadt angekommt.

Vegas ueber Tag ist nett anzusehen, in der Nacht sehr beeindruckend. Unser Hotel ist einfach zu finden und sieht aus wie Disney Land. Tagsueber die bunten Daecher irgendwie wie Plastik, nachts wie ein Maerchenschloss. Die Lobby des Hotels unbeschreiblich gross, das Hotel hat ungefaehr 25 Stockwerke im 2. Tower. Wir sind auf Ebene 11 und muessen unten unendlich anstehen, warden von rechts nach links geschickt, die Lobby ist so gross dass man kein Ende sehen kann. Hinter uns unendlich viele Maschinen an denen man sein Hab und Gut verlieren kann. In den Casinos Menschen jeden Alters und jeder Klasse. Die Klamotten gehen ueber Unterhemd und weisse Sportsocken bis Anzug und Krawatte. Alles wird kuenstlich mit Sauerstoff belueftet, so dass es unmoeglich ist, wirklich muede zu werden. Insgesamt ist es in den Casinos eher kalt, so dass man ja nicht einschlaeft. Alle Getraenke sind frei, man kann bestellen was einen gluecklich macht von Cocktail ueber Bier. Das ist alles mit drin, waere ja auch noch schooner, wenn man noch die Cocktails kaufen muesste waehrend man hunderte von Dollar an den Tischen verliert. Die Stadt hat verschiedene Themen von beruehmten Staedten kopiert. Man sieht die Freiheitsstatue, die Pyramiden von Luxor, den Eiffenturm und Nachbildungen aus Rom, alles nachgebaut. Nachts ein grosses Lichtermeer. Von unserem Zimmer aus koennen wir direct auf das New York New York Gebaeude gucken, davor die grosse Freiheitsstatue Nachbildungen und auf dem Wolkenkratzer diese riesige Achterbahn mit Looping und tiefem Fall. Die ganze Nacht ueber hoeren wir im Bett das kreischen der Leute die in extremer Hoehe tief fallen und unglaublich aber wahr. Trotz meiner Hoehenangst, habe ich mich auf dieses Monster getraut und ich muss sagen, ich bin noch nie im Leben mit so einer Achterbahn gefahren und auch nicht sicher, ob ich das nochmal haben muss, aber es war eine Erfahrung, in der ich ueberwiegend die Augen zu hatte, um ueberhaupt zu ueberleben, der absolute Horrer, der Ueberschlag und alles, und das auf einem Hochhaus, oh gott, dass ist auch nicht fuer jedermanns Herz geeignet. Bin stolz auf mich. Haha.

Die erste Nacht haben wir also direct in unserem Schloss Hotel gespielt. Ich habe mich in Vegas-Schale geschmissen, nur um sicherzugehen, dass ich gut aussehe, wenn die Zeitung ein Foto von uns macht, weil wir Millionen und Millionen gewonnen haben. Dies ist leider nicht eingetreten. Alles in allem haben wir Geld verloren, Greg weiitaus mehr als ich, aber weh tut es immer. In Vegas geht es nur ums Spiel, und das Tag und Nacht. Gestern abend waren wir im Restaurant im Casino weil wir so Hunger hatten und man kann waehrend des Essens Lotto spielen. Das Essen war leider ganz uebel, ich hab Enchiladas bestellt und die waren wohl komplett aus der Dose, ich habe noch nie so ein Huehnerfleisch gesehen, das war geradezu abstossend, aber da wir so Hunger hatten, haben wir einfach mal drueber hinweg gesehen. Greg hat in seiner Kartoffelsuppe eine ganze Kartoffel gefunden. Ich war sogar der Meinung dass es sich nicht um die Suppe sondern um einen Kaese Dip fuer das Brot handelt, er war aber sicher es war die Suppe. Da faellt mir noch ein, dass ich an dem Tag bevor wir losgefahren sind fuer Greg gekocht habe. Natuerlich Pasta mit Huehnchen Tomato Sauce. (Wooooow, ich gucke hier gerade aus dem Fenster und die Natur ist einfach nur WOOOWWW…riesenstein felsen hier in den Bergen) Ich hab also gekocht und er war total begeistert. Ist halt eine amerikanische Maenner Wohngemeinschaft. Er hat dann beim Crabs Spiel im Casino, bei dem man mit einer Hand 2 Wuerfel werfen muss, laut ueber den Tisch gebruellt “und sie kann sogar kochen!!!!” als ich erfolgreich Geld fuer uns erwuerfelt habe. Greg ist unbeschreiblich lustig, klar das war er immer die letzten Jahre, aber mit ihm live zusammen zu sein ist noch witziger. Er bringt mich den ganzen Tag zum Lachen, einfach wunderbar. Strahlt eine so positive Energie aus, nie schlecht gelaunt. Die Berge hier werden immer gruener, umso naeher wir LA kommen. Wir sind also wieder zurueck in Kalifornien. Aber zurueck zu Vegas….

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